Der Regen prasselt gegen die Buntglasscheiben in Morriss kleiner Studierkammer im Dachgeschoss. Wie ist er hier nur hin gekommen. Die ersten Jahre war es schön ein Unsterblicher, ein Vampire, zu sein. Doch irgendwann ist auch die größste Bibliothek durchgelesen, das letzte okkulte Ritual nachvollziert und die letzte Grabkammer geplündert. Dieser Zeitpunkt ist schon etwas her und der Tremererat hat Moriss hier oben eingesperrt damit er weiter fleißig wie ein Bienchen für sie arbeitet. Im Nachhinein war Tremere nicht die beste Wahl... aber welche Wahl hatte er schon. Nicht das man ihn falsch verstehe, es gibt auch nette Tremereexemplare; ihn zum Beispiel. Aber der Großteil seines Clans ist und bleibt eben ein Sklave des Rates. Allerdings wird er das wohl auch weiter bleiben den das Gildenhaus ist gut bewacht und Flucht ist keine Option. _______________________ 6 Tage später, 1. April 1939, Poole, England, es regnet in Strömen
"Ein neuer, verregneter Tag in meinem Unleben...", begann Moriss in sein Tagebuch zu schreiben. Immernoch im gleichen Dachbodenstudierzimmer wie seit 15 Jahren. Der gleiche langweilige Ausblick auf das Castle of Poole und die Runinen der St. Maria Cathedral. Man erzählt sich in den Reihen der Tremere das dort ursprünglich Seelenefresser, Salubri, gelebt haben sollen bis die Tremereinquisition sie alle ausgerottet hat. Poole ist ein langweiliges Örtchen und zwei Dinge sind hier immer... Regen und Langeweile.
Morriss blickt verträumt aus dem Buntglasfenster über die Stadt, als ein Blitz den Nachthimmel erleuchtet und man für einen Bruchteil einer Sekunde einen tiefschwarzen Schemen vor den Toren der Tremerevilla erkennen kann. Bei genauerem Hinsehen ist er allerdings verschwunden. Verwundert reibt sich Moriss die Augen. Ein Schrei zerreißt die Stille des Hauses und eine kalte, unnatürliche Finsternis legt sich über das gesamte Haus. Man kann die Hand vor Augen nicht mehr sehen, alles Licht ist fort. Weitere Schreie und Hilferufe hallen durch das Gebäude, die aber kurz darauf wieder verstummen. Einige Schüsse fliegen durch die Luft und nach dem Moment eines langen Atemzuges kehrt wieder Stille in das Haus. Angsterfüllt versteckt sich Moriss unter seinem Tisch als die Schwärze auf einmal wieder verschwindet. Im Raum ist es wieder normal dunkel. Die Kerzen sind aus und das Licht der Stadt erhellt ganz sanft den Raum. Wieder erhellt ein Blitz den Raum und mit einem Mal steht eine Gestalt aus wabbernden Schatten zwei Meter vor ihm. Die Schatten verschwinden wie von Geisterhand und geben die Silhouette eines hageren Mannes preis. Er hat langes rabenschwarzes Haar, ein bartloses, männliches Gesicht und trägt einen langen schwarzen Wollmantel und schwarze Hose samt Stiefel. Von den Winkeln seines Mundes tropft ein wenig Blut. Mit hellvioletten Augen starrt er direkt in Moriss Richtung und er spricht:
"The false second shall be bound by magics, Claimed by magics, raped by magics."
Morris erkannte die Textzeile sofort; sie stammt aus dem Buch Nod. Auch wenn sie einen Fehler in sich hatte. In diesem Satz war ursprünglich kein "false". Das hat der Mann vor ihm hinzugedichtet...
Die Angst in den Knien sprach Moriss trotzig:
"Wie kann ich IHNEN behilflich sein ...?"
Die Gestalt leckte sich das Blut von den Mundwinkeln und lächelte ihn diabolisch an. "Bist du Morris? Moriss Mainart. Geboren 13.07.1817 ?"
"Ja." Anwortete Moriss knapp.
"Gut dann bin ich wegen dir hier. Eine Gönnerin möchte dich sehen. Auch wenn es mir wiederstrebt einen von euch am Leben zu lassen. DU hast die Wahl mit mir mitzukommen und brav und artig keine Fragen zustellen oder dich zu wiedersetzen" Letzteres sprach er mit einer sichtlichen Genugtuung und einem breiten Grinsen aus.
"Im Hof und Haus sind alle Tod. Also brauchst du nicht auf Hilfe warten." Fuhr er fort. "Deine Gönnerin möchte das du Ihr bei der Entschlüsselung des Buchs von Nod und Enochs hilfst. Sie heißt Dido von Kathago, evtl hast du schonmal von ihr gehört."
Natürlich hat Moriss schonmal von der Brujahphilosophin gehört. Sie war maßgeblich an dem Erfolg Kathagos und auch dem Fall beteiligt, wenn nicht sogar treibende Kraft hinter all dem.
"Ich zähle jetzt bis ZEHN und dann bist du unten vor der Tür oder du wirst mit in die Tiefen des unendlichen Abyss gerissen. Deine Wahl... EINS..." Damit umfasste die Gestalt eine Kugel aus Schatten und er war wie vom Erdboden verschluckt.
In Moriss Kopf hallte es über Auspex "ZWEI..."
Moriss sprang unter dem Tisch hervor, packte alles was ihm lieb und heilig war und rannte aus der Tür, runter in die Eingangshalle des Hauses. Dort fand er das gesamte Personal, alle Kaniten und Ghule grotesk und blutrünstig nieder gemetzelt, zerstückelt und zerquetscht. Wer oder Was auch immer das für ein Typ war, es war kein normaler Lasombra. Moriss rannte weiter durch die Eingangstür bis hin zur Straße vorm Haus, wo der Mann auf ihn wartete und er flüsterte leise zu ihm: "Zehn." Ein gigantesches Loch aus schwärze öffnete sich über der Villa und riss sie samt Garten in sich hinein; dann verschwand es.
"Wie du schon bemerkt hast gehöre ich dem Clan der Magister an. Mein Name ist Cusimo. Ich hoffe das wir wärend unserer Reise nach Amerika nicht viel reden müssen und du brav deine Klappe hälst." Er deutete auf einen Helikopter etwas weiter die Straße runter.
"Soviel sei gesagt. Die Nazis sammeln Fragmente des Buches Nod und Enoch und wollen damit meinen Vater auf die Erde zwingen. Dagegen haben einige Vampire etwas und du wirst uns helfen die Naziparty aufzuhalten. Und bevor du fragst ich gehöre weder Sabbat noch Camarilla an. Ich helfe nur einer alten Freundin, zu unser beider Intresse."
"Na das kann ja was werden." Dachte er sich. Wortlos stieg Moriss in den Helikopter.
______________ Bonus fürs durchlesen (nur für Jan) Du hast einige seltene Bücher und ein seltsames Artefakt aus dem Haus der Tremere mitgenommen aus den du neue Dinge lernen kannst. (Da ja alle anderen aus deinem Haus Tod sind ^.^)
[align=center]Der Güldene Meister Ihr Partner für Diebstahl, Finsternis, Heimtücke, Herrschaft, Selbstverstümmlung und Verrat seit Anbeginn der Zeit. Adresse: An der Sternenbrache 13 in 10013 Sternenwall[/align]
Endlich frei Endlich frei von Band und Fesseln der Tremere Frei zu tun was immer mein totes Hertz begehre Wenn nicht dieser Auftrag währe ...*Moriss schaut sein gegenüber an und schreibt danach die letzten Zeilen ins Tagebuch* Ob ich unlebent wiederkehre?
Für mich nicht in Versuchung KARTOFEEEEEEL!
Machs dir selbst, dann mach's dir Phex.
Was du heute kannst gen Boron senden, kann auch Morgen noch verenden.