Irgendwann muss ich doch mal mine Ideen zusammensammeln und niederschreiben. Sonst platzt einem noch irgendwann der Kopf. Ich finde die Idee witzig das als Reise eines Gluecksritters zu machen. So kann ich ein besseres Bild zeichnen
Am Abend komme ich endlich über den Bergpass. Am anderen Ende des Tals sehe ich noch etwas aufblitzen. Ein Zeichen dafür das ich mein Ziel fast erreicht habe. Doch muss ich hier noch einmal Lagern bevor ich weiter ziehe. In der Nacht habe ich noch einmal ein Leuchten im dunstigen Nebel gesehen und freue mich regelrecht auf die Stadt hinter dem Moor. Am naechsten Morgen mache ich mich wieder auf. Meine Atemmaske aufgesetzt durchquere ich die Oednis, ein Zeugnis vom letzten großen Krieg der hier vor hundert Jahre herrschte. Noch immer sollen die Kohlevorkommen unter dem Morast vor sich hin schwelen. Es dauert eine halbe Tagesreise und trotz der Hitze hat der Nebel mich komplett durchnaesst und laesst mich frieren. Dann habe ich es fast geschafft. Die letzten hundert Meter folge ich den Schienen der Dampfloks und vor mir erhebt sich die riesige Mauer und ich stehe vor einem gigantischen eisernen Portal. Doch das wird sich nicht für mich oeffnen. So bleibt mir doch ein kleines Torhaus an der Seite.
Nachdem ich meine Schutzkleidung und Waffen abgelegt habe, werden erst meine Identitaet und mein Anliegen geklärt. Ein leichtes, denn es werden immer mutige Leute für die Minenschaechte gesucht.
Dann kann ich endlich das innere der Mauer betreten. Die andere Seite des Portals bildet ein großer Platz, auf dem einige Schienen zu einem Bahnhof auf dem einen Ende laufen, ein paar andere zu einer Kaserne, durch deren offenen Tore einige Panzerlokomotiven erblicken kann. in der Mitte erkennt man den Weg zum Handwerkerviertel und zur Oberstadt. Und nun sehe ich auch den Grund für das gestrige aufblitzen. sehr hohe Metallgerüste mit Spiegeln am oberen Ende recken sich wie gigantische Blumen gen Himmel um das Sonnenlicht einzufangen. Sie sollen dem Lauf der Sonne wie Sonnenblumen folgen und werden jeden Abend wieder eingeholt. Beeindruckende Technologie.
Doch mein Ziel ist erstmal ein anderes. Durch das Handwerkerviertel hindurch folge ich der Straße zur Schlachtergasse, einem Schrotplatz zwischen den Häusern, in dem stets etwas interessantes zu finden ist. Weiter dahinter ist das Mauerviertel, die Behausungen der unteren Einkommensschicht und ein Ort an dem ich für meinen zu schmalen Geldbeutel eine Unterkunft und etwas zu essen finden kann. Ein wirklich erbärmlicher Ort. Wild zusammengewürfelte Steinbauten die mehrere Stockwerke hoch sind, Teilweise in die große Mauer selbst hineingebaut, teilweise in den Gebirgszug und die Minenschächte. Alles mit teils hölzernen, teils metallenen Brücken verbunden, aber nicht mit Sinn und Verstand. Wie weit die Bauten in den Boden reichen lässt sich nur vermuten und hoffentlich bekomme ich eine Stube die nicht unmittelbar in der Kloake liegt.
Eine Art Reisebericht als Stilmittel für Hintergrundbeschreibungen zu nutzen ist fast immer ne gute Idee! Finde es schön, dass du von der Seite auch mal was von dir hören lässt.
Join the grumpy side of life! We... don't have cookies. Nghhh fuuuuu~
Jetzt kann ich endlich meine Reise fortsetzen und mit dem Zug in den Osten fahren. Raus aus diesen miefenden Moloch. Auch wenn der größte Gestank von draußen her drang und in der Oberstadt und der großen Kaverne die Luft besser war.
Die Minenschächte von den den Kreaturen dort ein bisschen zu befreien hat mir ein schönes Taschengeld eingebracht. Aber in der Oberstadt meine Ware unter dem Tisch zu feil zu bieten war zwar die bessere Einnahmequelle, aber den richtigen Käufer zum passenden Preis zu finden dauert. Und ein paar Zielübungen als Zeitvertreib sind da schon eine nette Abwechslung und gehörten immerhin zu meiner Tarnung.
Dieser Leviathan von einer Dampflok ist beeindruckend. Groß wie ein Haus und schnell wie der Wind. Kein Wunder das dieses Ungetüm so selten fährt. Einerseits ist es sehr teuer das Ding zu bewegen. Zudem ist es zu gefährlich kleinere Züge fahren zu lassen. Ein großes Fahrzeug lässt sich einfach besser vor den ganzen Monstern und Banditen bewachen. Meine Güte, ich habe das Gefühl das eine ganze Kompanie mit Artillerie hier mitfährt, genug um einen kleinen Krieg zu führen.
Es dauerte nicht mal einen Tag und wir hatten das Moor und später auch die Wälder hinter uns gelassen. Banditen gab es keine. Nur einmal wollte eine kolossale schwarze Gestalt uns angreifen, wohl durch den Lärm bei der Jagd gestört. Vor schreck wollte ich schon in meinen Mantel greifen und meine Waffe ziehen, doch flammte da schon ein schmaler Lichtstrahl vom Dach auf die Kreatur hernieder und explodierte in einer kleinen Sonne. Ich hörte dann nur noch einen lauten Schmerzensschrei und sah wie sie brennend in den Wäldern wieder verschwand.
Nach einigen weiteren Tagen erreichten wir endlich die Große Stadt am Fluss. Schon weit vorher hatte diese sich durch ihre weiten Kornfelder angekündigt. Langsam kam der Zug zum stehen und dann wurden auch schon prompt die Waggons entladen. Anscheinend ist auch hier Zeit gleich Geld. Und das von einer Stadt bei der angeblich das Vergnügen an erster Stelle steht. Bier, Wein und Essen gibt es hier praktisch im Überfluss. Und für die Unterhaltung der einfachen Massen dient der alte Streit in der Stadt. Nicht nur der Fluss teilt die Bevölkerung, sondern auch ein Streit zwischen Künstlern. So dämlich es auch klingen mag, so duellieren sich Clowns und Artisten, Illusionisten und Dompteure stetig wer besser ist. Und so entstehen immer aufwendigere Shows. Doch das ist nur an der Oberfläche. Auch diese Stadt hat ihre Sünden. Ich bin froh hier nicht lange zu bleiben und bald weiter zu Reisen.
Verdammt. Jetzt musste ich doch durch diese Stadt schleichen. Nicht das ich damit Probleme hätte, nur wollte ich mich nicht näher mit dem Untergrund hier befassen. Da passt man einmal nicht auf und wird von einer Bande kleiner Hasenkinder ausgeraubt. Und dann muss man sich danach noch mit einem schmierigen Schakal herumschlagen. Nur gut das ich nicht zu intensiveren Mitteln greifen musste. Aber sowas hat eine dermaßen dekadente Stadt nun mal auch: Straßenräuber, Kinderarbeit und Prostitution. Und das nicht einmal unmittelbar voneinander getrennt. Zu meinem Vorteil kam ich noch schnell auf die Fähre um das Schiff in den Süden zu besteigen.
Es hat schon drei Wochen gedauert diesen Teil des Kontinents zu erreichen. Aber der Umweg war es Wert. Mit einer Karawane wäre es vielleicht schneller gegangen, wäre aber umso anstrengender. Die sengende Wüste hätte ich nur ungern auf dem Rücken eines Packtiers bestritten. Um so schöner ist der Anblick wenn man in den Hafen einläuft, der Hauptstadt der Schakale. Die großen Ziegelbauten mit ihren großen offenen Fenstern um die frische Seebrise hereinzulassen. Die blauen Fassaden aus Lapislazuli, welcher aus dern Minen etwas nördlich von hier kommt. Eine schön anzusehende Stadt, nicht überladen mit der ganzen Technologie, die eher geschickt versteckt arbeitet. Aber ich bin hier nicht wegen der Architektur hier.
Auf dem Bazar herrscht wie immer reges Treiben. Das ein oder andere Faultier von den Archipelen bietet seine Tinkturen und getrockneten Kräuter und Pillchen feil. Schmuck und Stoffe von den weiter entfernten Inseln gibt es hier auch. Sogar ein Felldrache bietet einige Schriften zum verkauf. Hier ist es eine mehr oder minder ehrliche Stadt. Hier läuft man nur Gefahr von den Händlern über den Tisch gezogen zu werden. Liegt wohl an der starken Präsens der Wachen hier. Aber wenn man sich gezielt umsieht wird man hier und da auch das ein oder andere Übel entdecken. Es ist überall und bleibt nie aus.
Mein Kontakt habe ich schnell gefunden. Muss aber feststellen das wir immer noch ein paar Tage durch die Wüste reiten müssen. Gut das wir dafür ein paar schnelle Reitvögel haben und nicht diese langsamen Echsen, auch wenn letzteres für lange reisen geeignet ist. Es wird ein schneller Besuch bei einer alten Ruine. Und wie ich gehört haben soll gibt es da auch eine kleine Oase. Er empfahl mir meine Feuerwaffen in extra dicht gewebten Stoff oder Leder einzuschlagen, sonst würde der Mechanismus verklemmen wenn es drauf ankommt. Und das wird es, sagte er. Skorpione sind in dieser Gegend nicht so harmlos wie man glauben mag.
Diese Ruine war ein Reinfall. Zwar kein kompletter, aber viel mehr habe ich auch nicht herausgefunden, außer das die Schakale auch irgendeinen heiligen Stein benutzt haben. Und viel mehr ließ sich aus den verfallenen Tempel und der schon lange geplünderten Pyramide nicht in Erfahrung bringen. Fakten die ich schon lange besessen habe. Viel interessanter jedoch war das Abbild eines Gegners, der laut den alten Inschriften nur mit einem Tuch bekleidet ins Feld zog. Schwerfällig sollen sie ausgesehen haben, doch gekämpft mit einer überwältigenden Wildheit. Ich habe also ein neues Ziel und ahne schon wo ich als nächstes suchen muss.
Die Rückreise war weit anstrengender als die hin. Clevere Biester, diese Skorpione. Haben uns in eine Sandgrube überrascht. Doch konnte ich einigen eins auf den Panzer brennen. Der eine hätte eine schöne Trophäe abgegeben. Doch hätte die mir nicht viel genützt, sondern mehr Ärger eingebracht. Zurück in der Stadt musste ich ernüchternd feststellen das der Sand doch seine Spuren an meiner Ausrüstung hinterlassen hat. Also auf zu einen Edelsteinschleifer um den einen oder anderen leicht beschädigten Nachpolieren zu lassen und vielleicht einen neuen günstig zu erstehen.
Der weitere Reiseweg war für mich doch nicht so einfach wie erhofft. Naja, so ist es auch nie. Ich musste bei einer Karawane als Wache anheuern um zu den Bad Lands zu gelangen. Überfälle durch Räuberbanden, meist vertreten durch Hyänen, sind auf diesem Ende keine Seltenheit. Nur durch harte zusammenarbeit und Vertrauen in den Nebenmann war unsere Rettung. Technologisch unterlegen, haben sie doch die ein oder andere Schamanin, und gerissen agieren tun sie auch. Richtig ausgebildet und ausgerüstet würden sie für jeden eine Gefahr darstellen.
Dann erreichten wir die wehrhafte Stadt in diesen unwirklich anmutenden Teil des Kontinents. Auf dem Weg, oder wie man diesen Schlamm auch bezeichnen mag, war es schwierig nicht stecken zu bleiben. Trotzig ragten die Palisaden in die Höhe. Mehr brauchte es hier nicht um unwillkommene Besucher abzuhalten. Der Rest macht der Schlamm in dieser Gegend. Zum Glück war unsere Ankunft erwartet. Eber, nur mit einem kariertem Tuch um die Hüfte öffneten uns die Tore. Ja, ich denke ich bin wieder auf der richtigen Spur.